Außenansicht von Süden, Haupteingang
Innenansichten mit Schwimmbecken
Umkleidekabinen
Dieses und weitere 36 Objekte finden Sie im Bild-Text-Band »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« des Architekturfotografen, Bauhistorikers und VIMUDEAP-Autors Robert Conrad.
Blick ins Buch → VIMUDEAP.info/vergessene-orte
Außenansichten
Foyer
Schwimmhalle - außen
Schwimmhalle - innen
Umkleidekabinen
Details Schwimmbecken
Wasch- und Duschräume
Warmbadeanstalt
Die Industriestadt Luckenwalde im Süden des Teltows, geprägt durch Maschinenbau, Papierindustrie, Tuch-, Hut- und Schuhfabrikation, erlebte in den 1920er Jahren eine wirtschaftliche Blüte.
Die sozialdemokratisch regierte Arbeiterstadt entwickelte ein umfangreiches Wohnungsbauprogramm und zog mit der neu eingerichteten Stelle des Stadtbaumeisters bekannte Berliner Architekten für die Entwicklung einer vorbildlichen sozialen Infrastruktur zu Rate. So entstand außer der Doppelgrundschule mit Stadttheater auch das großzügige Stadtbad am Nordrand der Reformsiedlung „Auf dem Sande“.
Die anspruchsvolle kommunale Bautätigkeit erfolgte hier in Partnerschaft mit der Berliner Siemens-Bauunion, einer Tochtergesellschaft der Siemens-Halske AG, welche die Finanzierung übernahm. Als Standort wählte man die Nachbarschaft zum Siemens-Elektrizitätswerk, dessen Abwärme so auf nachhaltige Weise für den Badebetrieb genutzt werden konnte.
Für die Bauaufgabe wurde ein beschränkt offener Architektenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem Hans Hertlein als Gewinner hervorging. Sein Werk als Chefarchitekt der Siemens-Halske AG zeichnet sich durch hohe Funktionalität und elegante Sachlichkeit in der für die Weimarer Republik typischen Formensprache des Neuen Bauens aus.
Hertlein schuf ein Ensemble von unterschiedlichen, miteinander verbundenen Kuben, welche die verschiedenen Funktionen aufnehmen: Schwimmhalle, Warmbadeanstalt, medizinische Bereiche, Sonnenterrasse und Verwaltung. Die Ausführung des Stahlbetonbaus mit roter Klinkerverblendung, repräsentativer Freitreppe und markantem Treppenturm erfolgte in den Jahren 1927 bis 1929, wobei vor allem die Dachkonstruktion der Schwimmhalle aus Rahmenbindern und umlaufender Verglasung für Aufsehen sorgte.
Im Jahr der Eröffnung wurde auf dem gärtnerisch gestalteten Vorplatz eine Skulptur von Hermann Nonnenmacher aufgestellt. Bereits drei Jahre später erfolgte ihre Zerstörung als „entartete Kunst“ durch Vertreter des neuen nationalsozialistischen Staates.
Nach Abwicklung der meisten volkseigenen Betriebe im angrenzenden Gewerbegebiet und der damit verbundenen Aufgabe der Dampferzeugung im Elektrizitätswerk musste in den frühen 1990er Jahren auch das Bad schließen. Der bis heute original erhaltene Bau zählt international zu den herausragenden Bädern im Stil der Klassischen Moderne und steht seit 1990 unter Denkmalschutz.
1994 erwarb die Luckenwalder Beschäftigungs- und Aufbaugesellschaft LUBA die Liegenschaft und bemüht sich seither in Zusammenarbeit mit der Stadt und Landesbehörden um eine perspektivische Sanierung und Umnutzung der Gebäude.
2018 fand, unter anderem in dem trockenen Becken der Schwimmhalle, eine in dieser Art erstmalige bundesweite Konferenz zum Thema „Leerstand und Gebäudeumnutzung“ statt.
Künftige Nutzungskonzepte werden in einem Bürgerbeteiligungsverfahren erarbeitet.
Robert Conrad, Februar 2020
Hutfabrik Friedrich Steinberg, Herrmann und Co., Erich Mendelsohn, 1921-1923.
Doppelvolksschule (Friedrich-Ebert-Schule) mit angeschlossenem Stadttheater; Paul Backes, Rudolf Brennecke, Hans Graf; 1927-1930
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Ein herausragendes Bad der Klassischen Moderne
Das Städtische Hallenbad in Luckenwalde zählt international zu den herausragenden Bädern im Stil der Klassischen Moderne. Der von Hans Hertlein entworfene Bau wurde am 22. Dezember 1928 eröffnet. Obwohl es seit 1990 unter Denkmalschutz steht, fehlt seit Jahren eine Nutzung.
Robert Conrad und Thomas Kemnitz stellen das weitestgehend noch im Originalzustand erhaltene Gebäude mit Aufnahmen aus den Jahren 2014 und 2019 sowie dem Text Das Städtische Hallenbad Luckenwalde von Robert Conrad vor.